Leistungsträger im Süden – Das Bundeswehrkrankenhaus Ulm

Ulm, 06.02.2017.

Es ist das einzige Bundeswehrkrankenhaus (BwKrhs) im süddeutschen Raum – und gleichzeitig ein Leistungsträger der besonderen Art im Sanitätsdienst der Bundeswehr. Denn es bietet fast den vollen Leistungsumfang einer Klinik der höchsten Leistungsstufe. Mit Ausnahme der Frauen- und Kinderheilkunde sowie der Herzchirurgie sind auf dem Ulmer Eselsberg alle Fachrichtungen vertreten. Und nicht wenige Abteilungen sind einzigartig.

Radiopharmazie

Die neue Radiopharmazie in der Abteilung für Nuklearmedizin stellt die Grundlage für eine optimale Diagnostik und Therapie am BwKrhs Ulm dar. Im Sanitätsdienst einzigartig, war der Bau dieser „strahlenden Apotheke“ dringend erforderlich. „Eine industrielle Herstellung ist auch zukünftig nicht zu erwarten, da die Patientenzahl zu gering ist“, erklärt der Abteilungsleiter, Oberfeldarzt Dr. Burkhard Klemenz. Gewebe, das von Krebs befallen ist, weist eine andere Stoffwechselaktivität als gesundes Gewebe auf. Mit Hilfe der radioaktiven Arzneimittel kann es markiert und durch eine Positronen-Emissions-Tomographie (PET) dargestellt werden.

High-Tech auf dem Eselsberg

Größere Abbildung anzeigen Künftig wird es durch den „Biographen MRT“ möglich sein, die Vorteile der PET mit denen der Magnetresonanztomographie (MRT) in einem Gerät zu kombinieren. In ganz Deutschland gibt es gerade einmal eine Handvoll von diesen High-Tech-Maschinen, die das Gewebe nicht nur darstellen, sondern gleichzeitig auch die Funktion des Gewebes überprüfen können. Ein Vorteil, der insbesondere Patienten mit Tumoren im Hals- und Kopfbereich entscheidend hilft. Denn für die Ärzte werden damit Diagnose und Therapie wesentlich präziser möglich.

OP-Roboter DaVinci

Der OP-Roboter DaVinci Xi – modernste Medizintechnik am Bundeswehrkrankenhaus Ulm (Quelle: Sanitätsdienst Bundeswehr/ Singer) Größere Abbildung anzeigen Die Urologen und Chirurgen können auf das weltweit modernste Robotersystem für operative Eingriffe zugreifen. Der „DaVinci Xi“ ist einer von nur fünf derzeit in Deutschland existierenden OP-Robotern der neuesten Generation. Operiert wird der Patient nach wie vor von einem erfahrenen Arzt. Der Roboter assistiert, er erleichtert und verbessert. Aber die Entscheidungen trifft alleine der Mensch.

Roboterassistierte Operation

Üblicherweise müssen die Operateure einen großen Schnitt in den Körper machen. Das ist mit dem Roboter anders. Hier genügen mehrere kleine, weniger als einen Zentimeter lange Schnitte. Durch die werden die stabförmigen Instrumente geschoben. An der Spitze eines der Arme sitzt eine 3D-Kamera. Damit sieht der Operateur im Körper des Patienten genau, wo er sich mit seinen Instrumenten befindet, stellt Oberfeldarzt Dr. Andreas Martinschek klar, einer der Initiatoren der „Robotic“ in der Bundeswehr. Die roboterassistierte Operation dürfte die Zukunft der minimalinvasiven Chirurgie darstellen, und wird die offene Chirurgie zunehmend ablösen. Das wird künftig auch den Soldaten zu Gute kommen, die nach einer Verwundung im Einsatz in Ulm weiter oder abschließend behandelt werden.

Krankenpflegeschule

Größere Abbildung anzeigen Ein weiteres Novum ist die in 2015 eröffnete Gesundheits- und Krankenpflegeschule. Bislang die einzige im Sanitätsdienst der Bundeswehr. Künftig können jedes Jahr 25 Bewerber zum staatlich geprüften Gesundheits- und Krankenpfleger ausgebildet werden. Derzeit bewerben sich jedes Jahr mehr als 150 Interessenten, ein Beleg für den guten Ruf der jungen Schule.

Chefarzt

„Die Bundeswehr tut gut daran, an der Spitze des technischen Fortschritts zu marschieren. Als ein Krankenhaus der Maximalversorgung steht das BwKrhs Ulm für den medizinischen Fortschritt. Und es hat dabei stets das Wohl der Patienten im Blick. Unsere Augen-Abteilung ist besonders leistungsstark, unsere Neuro-Chirurgen navigieren mit Hilfe eines Kern-Spin-Tomographen im Gehirn und operieren mit bislang unerreichter Präzision. Eine solche medizinische Versorgung auf höchstem Niveau macht mich stolz, aber nicht zufrieden. Wir dürfen nicht stehenbleiben“, fasst der neue Chefarzt, Generalarzt Dr. Ralf Hoffmann, zusammen.